Bildung

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Der erste Bildungs(stand)ort im Leben ist für uns die Familie. Eltern sollen frei darüber entscheiden können, wie und ab wann ihre Kinder institutionell betreut und gebildet werden. Um Familien echte Wahlfreiheit zu geben, müssen in allen Bezirken Wiens vielfältige und qualitätsvolle Betreuungseinrichtungen zur Verfügung stehen. Das aktuelle Betreuungsverhältnis vor allem in Krippen und Kindergärten ist pädagogisch nicht akzeptabel. Wir unterstützen daher die Forderung der Elementarpädagoginnen und -pädagogen nach einem besseren Schlüssel. Wir brauchen in Wien mehr Lehrerinnen und Lehrer in den Klassen. Viele Dienstposten werden von der Stadt für die Verwaltung genutzt und nicht für den Unterricht. Auch die Deutschförderung muss endlich ausgebaut werden. Im Schuljahr 2020/21 gab es in den Volksschulen 10.484 außerordentliche Schülerinnen und Schüler. Von ihnen verfügen mehr als 60 Prozent über nicht ausreichende Deutschkenntnisse, obwohl sie in Österreich geboren wurden. Wer hier nicht handelt, raubt jungen Menschen jede Chance auf ein glückliches und selbstbestimmtes Leben. Die Bildungsstandards zeigen in Wien ein klares Bild: Nachdem in Wiener Pflichtschulen vier von fünf jungen Menschen nicht oder nur teilweise die Bildungsstandards im Lesen und Rechnen erreichen, werden sie später am Arbeitsmarkt erheblich schlechtere Chancen haben. Wir brauchen in Wien nicht die größten Klassen, sondern die kleinsten. Obwohl der Bund pro Schülerin und Schüler die gleichen Mittel für alle Bundesländer verteilt, sitzen in Wien deutlich mehr Kinder in den Volksschulklassen als etwa in Niederösterreich. Statt immer nur mehr Planstellen zu fordern, soll die Stadtregierung die bestehenden Stellen zielgerecht und zweckmäßig einsetzen. Für uns als Volkspartei ist vollkommen klar: Wir sind es den nächsten Generationen schuldig, für Bildung in Wien das Richtige zu tun.

QUALITÄTSSTEIGERUNG IN DEN WIENER KINDERGÄRTEN.

Der Kindergarten ist die erste Bildungseinrichtung in unserem Bildungssystem. Gerade für Wien gilt, dass dieser auch tatsächlich die erste Bildungseinrichtung sein muss, haben doch 61,6% der Kinder eine nicht-deutsche Umgangssprache. Damit diese eine erfolgreiche Bildungslaufbahn starten können, braucht es bessere Rahmenbedingungen sowie eine massive Qualitätssteigerung.

• Qualitätskriterien bei Kinderbetreuung: Um in den Beruf zurückkehren zu können, brauchen Eltern die Gewissheit, dass ihre Kinder nicht nur „untergebracht“ werden – sondern sehr gut beschäftigt und versorgt werden. Daher treten wir für Qualitätskriterien bei Kinderbetreuung, als auch bei Vereinen mit den Schwerpunkten Kindersport, -unterhaltung und -förderung etc. ein.

• Kleinere Gruppen: Die Proteste der Elementarpädagoginnen und -pädagogen reißen nicht ab, trotzdem schiebt die Stadtregierung ihre Verantwortung regelmäßig von sich. Wien hat es selbst in der Hand, eigenverantwortlich für kleinere Gruppen zu sorgen, den Fachkraft-Kind-Schlüssel zu verbessern sowie eine adäquate Vorbereitungszeit für Pädagoginnen und Pädagogen verpflichtend festzulegen.

• Aktiver Deutsch-Schwerpunkt: Mehr als 60% der außerordentlichen Schülerinnen und Schüler in Wien wurden bereits in Österreich geboren, haben aber trotz Kindergartenbesuch nicht ausreichend Deutschkenntnisse erworben. Es braucht daher im Kindergarten noch viel massivere und aktivere Anstrengungen, damit Kinder bis zum Schuleintritt ausreichend Deutsch lernen.

• Gerechtigkeit gegenüber privaten Kindergärten: Zwei Drittel der Kindergartenkinder in Wien werden von privaten Kindergartenträgern betreut. Trotzdem kostet ein städtischer Kindergartenplatz deutlich mehr als ein privater. Das führt auch dazu, dass Private rund 300 € weniger Einstiegsgehalt bezahlen können. Wir fordern: für gleiche Arbeit muss es gleiche Bezahlung geben.

PROGRAMM GEGEN DEN LEHRERNOTSTAND.

Der Lehrernotstand an Wiener Pflichtschulen wird immer akuter und damit die Bedingungen für Wiens Schülerinnen und Schüler immer schlechter. Schon zu Jahresbeginn gab es in Wien rund 100 unbesetzte Lehrerstellen und etwa 1.000 Lehrerinnen und Lehrer ohne abgeschlossene Ausbildung. Mit der steigenden Anzahl an ukrainischen Schülerinnen und Schülern in Wien wird die Situation noch einmal verschärft.

• Planstellen fachgerecht einsetzen: In Wiens Klassen sitzen durchschnittlich drei Kinder mehr als etwa in Niederösterreich. Wir lassen daher prüfen, ob alle vom Bund genehmigten Planstellen auch tatsächlich fachgerecht in den Klassen eingesetzt werden. Lehrerinnen und Lehrer dürfen nicht für administrative oder sonstige Aufgaben herhalten, die das Land selbst finanzieren müsste.

• Bürokratie abbauen: Damit sich die Lehrkräfte auf ihre Arbeit konzentrieren können, benötigt jeder große Schulstandort in Wien den gesetzlich vorgeschriebenen Schulsozialarbeiter oder -arbeiterin sowie einen verfügbaren Schularzt oder -ärztin. Darüber hinaus muss die Stadtregierung jede Wiener Pflichtschule mit einer administrativen Unterstützungskraft ausstatten, und zwar als Vollzeitkraft.

• Abwanderung verhindern, Pendlerinnen und Pendler nach Wien holen: In Wien gibt es tausende leerstehende Gemeindewohnungen, aber auch den „Fonds für temporäres Wohnen“, einpendelnde Pflichtschullehrerinnen und -lehrer sollten daher bei der Wohnungssuche mehr unterstützt werden. Und wir brauchen nach der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung eine Lösung für das systemrelevante Personal.

WAHLFREIHEIT AN SCHULEN ERHALTEN.

Die Wiener Volkspartei unterstützt ausdrücklich den Ausbau von Nachmittagsbetreuungsangeboten für Wiener Schülerinnen und -schüler. Dies darf jedoch keinesfalls zur Einschränkung der Wahlfreiheit von Wiener Familien hinsichtlich der Betreuung ihrer Kinder führen. Wir fordern die verpflichten Einbindung des Schulforums sowie finanzielle Gerechtigkeit für alle ganztägig geführten Schultypen.

• Befassung der Schulforen: Gerade beim Ausbau von verschränkten Ganztagsschulen wird diese Wahlfreiheit beeinträchtigt, wenn Betreuungsformen oft von einem Tag auf den anderen geändert werden. Diese sollen jedoch nur mit Zustimmung des jeweiligen Schulforums und damit unter Einbindung von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften sowie der Schulleitung durchgeführt werden.

• Finanzielle Gerechtigkeit: Während die Nachmittagsbetreuung in „verschränkten Ganztagsschulen“ gratis angeboten wird, müssen Eltern an „offenen Schulen“ bis zu 2.000 € pro Jahr bezahlen. Wir unterstützen die Petition „Finanzielle Gleichstellung aller ganztägig geführten Schultypen in Wien“ – echte Wahlfreiheit existiert nur, wenn beide Modelle kostenlos angeboten werden.

OPTIMALE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR STUDENTEN.

Mit fast 200.000 Studentinnen und Studenten ist Wien der größte Universitätsstandort im deutschsprachigen Raum. Auch wenn Wissenschaft keine Landeskompetenz ist, hat die Stadtregierung vielfache Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen für Studentinnen und Studenten zu verbessern, z.B. durch den Ausbau von Lernplätzen sowie das Angebot vergünstigter Öffi-Jahreskarten.

• Ausbau von Lernplätzen: Bibliotheken sind ein beliebter Lernort, aber gerade vor den Prüfungswochen überfüllt und vor allem nur im innerstädtischen Raum verfügbar. Wir fordern eine Erweiterung der Lernplätze in den Bezirken und Grätzln auf zumindest 1.000, um die Lernhotspots zu entlasten, sowie eine Vereinheitlichung und Verlängerung der Öffnungszeiten.

• Vergünstigte Öffi-Jahreskarte: In Wien gibt es für beinahe jede Bevölkerungsgruppe eine Jahreskarte für die Wiener Linien – außer für Studentinnen und Studenten. Diese müssen sich für ein Jahr vier verschiedene Tickets kaufen, die in Summe 209 € ausmachen. Nach dem Vorbild von Tirol und Salzburg soll auch in Wien eine vergünstigte Öffi-Jahreskarte für Studentinnen und Studenten eingeführt werden.

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